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[Rezension] Throne of Glass 1 (Die Erwählte) von Sarah J. Maas

Montag, 20. Februar 2017

Throne of Glass von Sarah J. Maas


Das Bild verfolgte ihn noch die ganze Nacht bis in seine Träume hinein: ein wunderschönes Mädchen, das die Sterne anblickte, und die Sterne, die zurückblickten.
aus: Throne of Glass 1 von Sarah J. Maas, Seite 52. Textrechte: dtv.


Der Klappentext: Celaena Sardothien ist jung, schön und zum Tode verurteilt. Doch dann taucht Chaol Westfall, Captain der Leibgarde, auf und bietet ihr eine einzige Chance zum Überleben. Kronprinz Dorian hat sie dazu ausersehen, einen tödlichen Wettkampf zu bestreiten: Wenn es ihr gelingt, für ihn 23 kampferprobte Männer zu besiegen, wird sie ihre Freiheit wiedererlangen. Beim gemeinsamen Training mit Captain Westfall findet sie immer mehr Gefallen an dem jungen, geheimnisvollen Mann. Und auch der Kronprinz lässt sie nicht kalt. Zeit, über ihre Gefühle nachzudenken, bleibt ihr allerdings nicht. Denn etwas abgrundtief Böses lauert im Dunkeln des Schlosses – und es ist da, um zu töten. Textrechte: dtv



Irgendwie würde es schon funktionieren; er würde einen Weg finden, um mit ihr zusammen zu sein. Das musste er einfach. Er war von der Klippe gesprungen. Jetzt konnte er nur auf ein Netz hoffen.
aus: Throne of Glass 1 von Sarah J. Maas, Seite 360. Textrechte: dtv.


Rezension: In Endovier in Ketten gelegt und zu Zwangsarbeit in den Salzminen verdammt, kämpft die junge Kriegerin Celaena seit ihrer Gefangenname jeden Tag ums blanke Überleben bis eines Tages Chaol, der Captain der königlichen Leibgarde im Gefangenenlager auftaucht und sie mitnimmt in den Glaspalast des Königs. Dort wird ihr vom jungen Kronprinzen Dorian ein gefährliches Angebot unterbreitet. Sie soll in einem Wettkampf gegen die besten Krieger, Giftmischer und Diebe des Reiches antreten. Verliert sie, wird sie zurück nach Endovier gebracht. Gewinnt sie, winkt ihr die Erfüllung ihres größten Traums: ihre Freiheit.
Die Geschichte der jungen Assassinin Celaena reißt einen von der ersten bis zur letzten Seite mit, packt einen und bereitet Herzklopfen. Bereits das Setting ist ungemein durchdacht: zwischen mittelalterlicher Kriegerromantik, Moderne und Magie öffnet es tausende Türen für einen unvorhersehbaren Handlungslauf voller Wendungen und Spannungsmomente. Zugegebenermaßen kommen weder Plot noch Romanpersonal ganz ohne Klischees aus, und so gibt es die mittlerweile obligate Dreiecksbeziehung ebenso wie eine Protagonistin, die im einen Moment tough ohne Ende ist, nur um im nächsten Moment unendlich hilflos und tollpatschig dazustehen. ABER der Auftakt der Throne of Glass Reihe ist mit so vielen innovativen Ideen gespickt, birgt so viel Wortwitz und wird mit so viel Esprit und Charme erzählt, dass man über so manchen kleinen Mangel getrost hinwegsehen kann.




Celaena ist ein Charakter, auf den man sich als Leser erst einstellen muss. Im einen Moment wirkt sie überheblich und dermaßen arrogant, dass einem beinahe die Spucke wegbleibt, im nächsten zeigt sie ihre verletzliche, fast schon kindlich-naive Seite, nur um sich dann wieder vollkommen zu verschließen. Auch wenn es ein wenig Zeit braucht, um mit Celaena warm zu werden, schließt man die junge Kriegerin – trotz ihres manchmal wirklich fragwürdigen Verhaltens – schlussendlich fest ins Herz. Dorian, der Kronprinz von Adarlan und Chaol, der loyale Captain der Leibgarde begegnen der unglaublich schönen, jungen Assassinin, deren grausamer Ruf ihr vorauseilt, anfänglich – wie man es auch als Leser tut – mit Misstrauen. Doch die beiden entdecken bald, dass hinter der Fassade der beherrschten Kämpferin eine ebenso qirrlige wie sture und liebenswerte Persönlichkeit steckt. Achterbahnfahrten der Gefühle sind da praktisch vorprogrammiert. Und wäre der blutrünstige Wettkampf, das Leben am Hof – zwischen Intrigen und Liebeleien – und der Gefühlsirrgarten, indem die Protagonisten umherirren nicht genug, wird Celaena immer tiefer in das Geheimnis eines alten Zaubers verstrickt, der biestische Dämonen in das Königreich entlässt und ein Tor öffnet, in eine Welt, die längst in Vergessenheit geraten schien.


Er war verloren – verloren in einer Welt, von der er immer geträumt hatte.
aus: Throne of Glass 1 von Sarah J. Maas, Seite 353. Textrechte: dtv.


Throne of Glass (Die Erwählte) trumpft durch seinen lockerleichten Erzählstil und sein überschaubares aber absolut überzeugendes Romanpersonal, das mit allen Wassern gewaschen und für so manche Überraschung gut ist. Die gelungene Mischung aus Dark Fantasy, Galgenhumor und charmantem Liebesgeplänkel, das nur selten in Richtung Kitsch abdriftet, macht diesen Fantasyroman trotz kleiner Mängel zu einem großen Lesevergnügen.


Mein persönliches Fazit: Mit Celaena Sardothien hat eine toughe Protagonistin die Fantasy-Bühne betreten – ihre Geschichte ist ein rasanter Pageturner mit Suchtpotenzial. Der Cocktail aus Magie, Liebe, Verrat und jeder Menge nervenzerreißender Spannung geht runter wie Öl. Ich will mehr!







Autor: Sarah J. Maas
Titel: Throne of Glass 1 (Die Erwählte)
Originaltitel: Throne of Glass
Übersetzung: Ilse Layer
Reihe: Throne of Glass
Einband: Taschenbuch
Verlag: dtv
Seitenanzahl: 496
Altersempfehlung: ab 14
ISBN: 978-3423716512