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1000 Fragen an mich selbst - #5

Sonntag, 18. März 2018

Kornfeld www.nanawhatelse.at 1000 Fragen an mich selbst


Heute soll es um meine gefallenen Helden, mein Spiegelbild bei Dämmerlicht, die Dinge auf meinem Nachttisch, WhatsApp, Gesetzesverstöße, meine Lieblingsbücher, die Gerüchteküche und den Grund gehen, warum mein Auto schon Muffensausen bekommt, wenn ich auch nur das Garagentor öffne.

Die Beitragsreihe 1000 Fragen an mich selbst wurde von the one and only Pinkepank ins Leben gerufen – danke dafür, es macht großen Spaß, die Fragen zu beantworten und sorgt wöchentlich für Aha- und Wow-Erlebnisse.

81. Was würdest du tun, wenn du fünf Jahre im Gefängnis sitzen müsstest?
Spontan würde ich sagen: 5 Jahre durchlesen.
Dann denke ich: ich wäre vermutlich so damit beschäftigt, mich zu fürchten und meine Klaustrophobie wachsen zu lassen, dass ich gar nicht zum Lesen kommen würde.
Und dann denke ich: die Klaustrophobie und die schielende Zellennachbarin mit dem Motörhead-Tattoo am Popsch wären mir vermutlich auch schnuppe, weil ich die ganze Zeit damit verbringen würde, mich zu fragen, wie um Himmels willen ein gesetzestreues Weichkeks wie meinereiner hinter schwedischen Gardinen landen konnte, dann einen Flucht- und Racheplan auszuhecken, mir mit einem Wattestäbchen einen Tunnel ins Freie zu graben und mit meinen Knast-Insiderinfos Mafia-Imperien zum Einsturz zu bringen. 
Vermutlich würde ich einfach nur lesen.

82. Was hat dich früher froh gemacht?
Haribo! Wenn man gesund ist, eine tolle Familie hat und mit wachsender Körpergröße dann auch noch Zugang zur Naschlade, gibt es eigentlich keinen Grund, NICHT fröhlich zu sein.

83. In welchem Outfit gefällst du dir sehr?
Ich habe einen weinroten, knielangen Rock, den ich heiß liebe und in dem ich mir auch halbwegs gut gefalle, wenn ich mich bei Dämmerlicht ohne Brille in Milchglas begutachte und die Sterne günstig stehen.

84. Was liegt auf deinem Nachttisch?
3 Reclamhefte, 2 gebundene Bücher, 1 Stift, 1 Wasserglas, 1 Handcreme, 1 Lämpchen. Nerdigkeit ist hier Programm.

85. Wie geduldig bist du?
In ganzen Zahlen? 0 
Es kommt natürlich immer auf die Situation an. Wuselt eine 87-jährige Oma mit Krückstock über den Zebrastreifen und wird schon ganz nervös beim Anblick der grün blinkenden Ampel, rufe ich nicht auch noch „Hopp, hopp!“ hinterher. Aber Menschen gegenüber, die keinen Funken Hausverstand oder Anstand zu besitzen scheinen, liegen meine Gedulds- und Toleranzgrenzen unter dem Gefrierpunkt.

86. Wer ist dein gefallener Held?
Ein Mensch, mit dem ich viele schöne Kindheitserinnerungen verbinde, der aber mittlerweile das Gefühl hat, es gehe ihm nicht gut genug und würde ihm viel besser gehen, gäbe es keine Flüchtlinge in Österreich.

87. Gibt es Fotos auf deinem Mobiltelefon, mit denen du erpressbar wärst?
Nein. Aber einige, auf denen man mich mit einem Oompa-Loompa verwechseln könnte. Ach ja, und ein Kindergartenfoto, auf dem mir ein überdimensionaler weißer Rüschenkragen bis zu den Knien hängt. Und mein StudentCard-Foto, das aussieht, als wäre ich tatsächlich bereits mal fünf Jahre im Gefängnis gesessen.

88. Welcher deiner Freunde kennt dich am längsten?
Boah, ich würde mal sagen: meine Zwillingsschwester Cate. Sie hat da einen gewissen Vorsprung... Tatsächlich habe ich viele meiner besten Freunde während des Studiums kennengelernt. Es hat sich gezeigt: Prüfungsangstschweiß ist mindestens so dick wie Blut.

89. Meditierst du gerne?
Ebenso wenig hätte ich eine Antwort auf die Frage: Tanzt du gern am Mond? Habe ich noch nie gemacht, auch wenn ich es mir sehr schön vorstelle, mal komplett gedankenleer zu sein und sich auf die eigenen Sinne zu konzentrieren. Ich bin jedoch nicht nur mit anderen, sondern auch mit mir selbst eher ungeduldig, weshalb ich mich bisher nie am Meditieren versucht habe und es wohl auch nicht so bald werde. Dann doch lieber das Walzer-Tanzen mit dem Mann im Mond.

90. Wie baust du dich nach einem schlechten Tag wieder auf?
  • Seite um Seite mit einem guten Buch.
  • Rippchen um Rippchen mit leckerer Schokolade.
  • Minute um Minute mit der Gesellschaft lieber Menschen.
Das Gleiche mache ich übrigens auch an guten Tagen.

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91. Wie heißt dein Lieblingsbuch?
In meinem Sprachschatz ist nur der Plural vertreten: Lieblingsbücher. Alles andere ergibt keinen Sinn. Es gibt zu viele Bücher, die ich von Herzen liebe, als dass ich sie alle aufzählen könnte und es ist beinahe jedes Genre in meiner Bestenliste vertreten. Nichts macht mich glücklicher, als anderen meine Lieblingsbücher weiterzuempfehlen oder selbst durch Empfehlungen oder bei ausgedehnten Beutezügen durch die Buchhandlung meiner schlaflosen Nächte neue Lieblingsbücher entdecken zu dürfen.

92. Mit wem kommunizierst du am häufigsten über WhatsApp?
Bah, ich bin gar kein Freund von WhatsApp. Dieses neumodische Zeugs. #brieftaubenrules
Ich deaktiviere WLAN prinzipiell und finde es jedes Mal furchtbar, wenn – sobald man online geht – dreihundert neue Nachrichten am Display aufpoppen. Und am allerschlimmsten finde ich Sprachnachrichten. Leute: tippselt mir ein SMS oder ruft mich an. Schreibt mir eine Postkarte. Schickt mir einen Brief. Sendet ein Fax an meine Mama, das sie dann einscannt und mir via Mail zukommen lässt. Aber: SCHICKT. MIR. KEINE. SPRACHNACHRICHTEN.
Das ging ja mal voll an der Frage vorbei.

93. Was sagst du häufiger: Ja oder nein?
Vielleicht, ja? Ja, definitiv vielleicht. Und im Zweifelsfall passt das österreichische jo na zum Glück immer.

94. Gibt es ein Gerücht über dich?
Naturalmente. Eigentlich besteh ich zu 99% aus Gerüchten und nur zu 1% aus mir.

95. Was würdest du tun, wenn du nicht arbeiten müsstest?
Nach Australien reisen, mir einen Campervan mieten und endlich meinen Roman zu Ende schreiben. Wahnsinn, dieses Fernweh… dieses Kribbeln in den Fingern.

96. Kannst du gut Auto fahren?
Wenn’s mal fährt, läuft die Sache von selbst. Tricky ist ja eigentlich nur die Ein- und Ausparkerei, das in Salzburg das reinste Tetris ist.
Außerdem zieht mein treues, braves Auto („Spucki“) Irre an, wie Licht die Motten. Mittlerweile wurde ich einmal von einem Schneepflug zerquetscht, ein anderes Mal kam mir auf der Autobahn ein LKW-Reifen entgegengeflogen, dann wieder legte eine Omi galant den Retourgang ein, während sich mein Gesicht zu einer Grimasse des Grauens verzog und ein 8000 Hz hohes „Aaaaaaaaaah“ aus meinem Mund entfleuchte, und erst vor zwei Wochen meinte ein LKW, er würde gerne mit Spucki auf der Autobahn Kreise drehen.
Das eigene Können hat oft echt wenig mit dem Ausgang einer Sache zu tun. Spucki ist übrigens noch bis Mittwoch in der Werkstatt.

97. Ist es dir wichtig, dass andere dich nett finden?
Es ist schon nett, wenn Menschen, die ich nett finde, mich nett finden. Was nette Menschen, die ich nicht nett finde oder Menschen, die tatsächlich gar nicht nett sind von meiner Nettigkeit halten, ist mir vergleichsweise ziemlich powidl.

98. Was hättest du in deinem Liebesleben gerne anders gemacht?
…                             *kurzerSeitenblickzumFreund*
…                               drölfzig Kopfkinofilme später
Ich hätte gerne den Mumm gehabt, öfter die Initiative zu ergreifen bzw. auf Signale auch einzugehen. Rot anzulaufen und die Tischplatte eingehend zu inspizieren, hilft halt auch nicht weiter, wenn man nett angelächelt wird. Ansonsten bin ich eigentlich ganz zufrieden, wie mein Liebesleben bisher verlaufen ist. *rotanlaufunddieTischplatteanstarr*

99. Was unternimmst du am liebsten, wenn du abends ausgehst?
Haha, WENN.

100. Hast du jemals gegen ein Gesetz verstoßen?
Wenn man was anstellt und keiner hat’s gesehen – ist es dann tatsächlich passiert? Das ist wirklich eine gute Frage. Vermutlich hab ich tatsächlich mal was angestellt, ohne dass es mir selbst bewusst war. („Ist das eine Einbahnstraße? Hast du ein Schild gesehen? Nein?! Ich auch nicht! *kreisch*) Dummheit schützt zwar vor Strafe nicht, aber wenn man selbst gar nicht kapiert, wenn man Mist baut, kratzt es hoffentlich nicht allzu schlimm an den Karma-Punkten. Ich bin ein ziemlicher Feigling und Ehrlichkeitsfanat, weshalb ich selber wohl gar nicht damit klarkäme, zu wissen, dass ich irgendjemandem geschadet habe. Ich bin eher einer der Trottel, die sich noch entschuldigen, wenn man ihnen auf die Zehen steigt.

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